Auszeit ist nicht gleich Urlaub. Über den Wert unserer Zeit.
“Liebst du das Leben? Dann vergeude keine Zeit, denn daraus besteht das Leben.” Benjamin Franklin
Schon wieder ein paar Tage Auszeit. Die Pläne waren mehr praktisch, als ehrgeizig; ausschlafen, etwas Annährung an die natürlichen Rhythmen des Organismus finden, spazieren gehen, die Natur genießen (selbst direkt vor der eigenen Nase), Englisch auffrischen…
Da vergingen aber nicht mal die ersten 24 Stunden, wo die Anrufe kamen. Bis auf einen einzigen Freund mit dem „echten“ Problem, der Rest …welche gesundheitliche Lappalien, oder auch vergessene Formalitäten, die sich nicht wirklich eine Berechtigung verdienen würden, jemandem im Urlaub zu stören.
So kommen wir langsam auf die Syntax unserer Sprache und diese – bekanntlich – beschreibt und gestaltet unser Leben…
Wir leben in einer gut strukturierten Gesellschaft, die Besuche beim Arzt oder auch (vielen) sozialen Verbänden sind kostenlos.
Haben Sie schon mal eine glorreiche Idee gehabt, einen Manager, Kfz-Meister oder einen anderen Dienstleister (sagen wir mal, aus der Gruppe des mittleren Managements) während seiner Auszeit zu stören?
Wer jemand doch nicht in der Werkstatt oder Büro zu finden ist, heißt es nicht automatisch, dass er kaum Langeweile bewältigen könnte…
Es geht um einige Aspekte unseres Lebens… Um den Schutz der Privatsphäre, um eine Vorstellung über den Wert dieser Sphäre, geschweige den der Zeit unseres Lebens…
Unsere Existenz hat doch nicht nur den Wert, den (die meisten Vertreter dieser Gesellschaft) zum Monatsende auf dem Lohnauszug zu beobachten haben…
“Every man gotta right to decide his own destiny.” Bob Marley
Das Leben ist nämlich mehr zu „kreieren“, als zu beobachten. Interessanterweise keinem der Anrufe konnte man (selbst im Ansatz) die Intention unterstellen, er hätte etwas Kreatives am Hut…
Dann müsste man sich fragen, was ist überhaupt los. Ein Bekannter von mir, ein Kfz-Meister vermittelte mir eine seiner Gepflogenheiten. Sollte er einen Anruf jenseits seiner Dienstzeiten bekommen, mit dem Verweis auf die Wichtigkeit – fragt er schlicht, was er unter der „Wertigkeit“ dieses Anliegens ggf. des potentiellen Auftrags zu verstehen hätte. Manchmal ist es ihm auch „wert“ die Pläne abzuändern und den Auftrag anzunehmen.
Ehrlich… mit einer ähnlichen Wertschätzung hatte ich leider nicht zu tun gehabt… Die Menschen sind anscheinend bereit, sich ein paar Gedanken über ihre Autos (oder auch – über die Profis von den Autos) zu machen; nicht unbedingt über die Wertschätzung des eigenen Wohlbefindens…
Somit haben wir mit einem weiteren Thema zu tun; die Zeit des Lebens verstreicht bei uns allem in einem vergleichbaren Tempo; bei den einen Vertretern der Gesellschaft wird es aber gewürdigt, bei den anderen nicht.
Schlechtes Elternhaus?
Mein Vater pflegte anzumerken, wenn jemand die eigene Zeit nicht zu schätzen weiß – wird es auch bei den anderen nicht zu schätzen zu wissen.
” Your time is limited, so don’t waste it living someone else’s life.” Steve Jobs
Um die Gelegenheit zu nutzen, darf ich Sie freundlich auf meinen letzten Blog aus der „Urlaubszeit“ erinnern „Blogs, Kommentare und Auszeit“.
Darüber hinaus – etwas tiefergreifend – möchte ich Sie erneut zu der (bislang) umfangreichsten Ausarbeitung der „Zeitthematik“ auf unserer Kontaktplattform (Master-Net) erneut einladen: „Zeit.Teil1. Ein Annährungsversuch“
PS. Was machen Sie mit der Zeit Ihres Lebens?
So far.
Euer Marcin
Release 2013.08.06.